Erinnerung

 

Woran erinnern?

Ein Beitrag zur Erinnerungsschlacht im Jahre 2009


Von Dieter Skiba, Dr. Hans-Herbert Nehmer und Horst Busse1


 

Es ist kaum zu zählen, woran und an welches historische Datum man sich erinnern soll. Sie werden täglich gebetsmühlenartig in den Mittelpunkt der Politik und deren Medien im Kampf um die Deutungshoheit deutscher Geschichte gerückt.

Es gibt aber Daten und Tatsachen, an die man sich möglichst nicht erinnern soll. Sie verderben den ‚teutschen’ Glorienschein.


 

Ein solches Datum ist der 70. Jahrestag des Beginns des 2. Weltkrieges mit den Millionen Opfern des deutschen Faschismus am
01. September 1939.

Sonntagsredner aus der Ecke der CSU verlangen in diesen Tagen der „Heimat der Sudetendeutschen“ Entschuldigungen und Gedenken an jene Deutschen, die von den Tschechen nach ihrer Befreiung vom Faschismus ins Stammland zurückgeschickt worden sind.


 

An Zehntausende unschuldig hingemordeter Tschechen und Slowaken und Brandschatzungen nach 1939 in Lidice, Lezaki und anderswo erinnert man nicht. Man verlangt etwas ohne zu geben, von der Nichtverfolgung der Mörder ganz zu schweigen.


 

Wir erinnern in diesem Zusammenhang u.a. auch an den 65. Jahrestag der Vernichtung des Dorfes Oradour sur Glane in Frankreich am 10.Juni 1944.


 

Der Kommandeur des SS-Regiments 4, SS-Standartenführer Stadler, berichtete damals an das Hauptquartier:

 "SS-Panzer-Grenadier-Regiment 4 'Der Führer' setzte Säuberungsaktion am 10. und 11. 6. 1944 im U.-Raum fort. I./SS 'DF' trat am 10.6.1944, 13.30 Uhr auf Oradour an und umstellte den Ort. Nach Durchsuchung des Ortes wurde dieser niedergebrannt. Fast in jedem Haus war Munition gelagert. [...]

Ergebnisse: 548 Feindtote -/1/1 eigene Verwundete"2

 

Die Wahrheit an dieser Meldung ist hauchdünn. Nur das Datum stimmt!

 

 „Das Ständige Militärtribunal Bordeaux stellte mit Urteil vom 13. Februar 1953 die Namen von 642 Opfern fest. Von den Kindern Oradours gelang es nur einem einzigen, dem damals achtjährigen Roger Godfrin, dem Massenmord durch Flucht zu entkommen.“3


 

Nicht erwähnt wurde, dass die Frauen und Kinder in der Kirche von Oradour lebendigen Leibes verbrannt wurden. Gleiches passierte mit den Männern an anderen Tatorten, von deren Tötung durch Schusswaffen man sich nicht die Mühe machte, es festzustellen.

Vor allem wird in der BRD nicht erwähnt, dass für das Massaker von Oradour kein einziger deutscher SS-Angehöriger von der westdeutschen Justiz wegen Kriegsverbrechens und Verbrechen gegen die Menschlichkeit belangt worden ist. Das gehört eben nicht zum Gedenkprozedere.


 

Dafür wird den DDR-Strafverfolgungsbehörden zum gleichen Thema jede antifaschistische Motivation abgesprochen. Sie hätten Kriegsverbrecher geschont und nur dann Verfahren durchgeführt, wenn man dem Westen eins hätte auswischen können. Antifaschismus der DDR sei eine leere Hülse gewesen meinen Frau Birthler4 und deren Satrapen vom Schlage Leide, Knabe u.a.

 

Der einzige, von einem deutschen Gericht der DDR verurteilte Mörder von Oradour war Heinz Barth. Nach 1990 wurde er flugs begnadigt, erhielt eine Rente auch für seine Mordzeiten als Polizeiangehöriger in der CSR und SS-Zugehörigkeit in Frankreich sowie eine ‚Kriegsopferrente’. Nur letztere wurde nach heftigen Protesten gestrichen.


 

Der Untersuchungsführer gegen Barth beim MfS, Mitautor Dieter Skiba, erhält eine ‚Strafrente’, mit der er die Rente des Kriegsverbrechers mitbezahlen durfte. Daran muss auch erinnert werden.

 

 

 

1 Die Autoren waren an der Verfolgung des Kriegsverbrechers Heinz Barth zum Komplex CSR und Frankreich als Untersuchungsführer beim MfS, Oberrichter beim Stadtgericht Berlin und im U-Verfahren anleitender / im Gerichtsverfahren anklagender Staatsanwalt beim Generalstaatsanwalt der DDR tätig.

2 Zitiert aus dem Urteil der Stadtgerichts Berlin vom 07. 06. 1983 gegen Heinz Barth, Seite21.

Die Verwundeten Deutschen haben sich selbst bzw. gegenseitig bei der Aktion verletzt.

3 Zeuge Godfrin. ebenda, Seite 20.

4 Henry Leide: "NS-Verbrecher und Staatssicherheit – Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR“, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Berlin 2005,

Buch-Vorstellung der Birthler-Behörde am 17.10.2005 – persönliches Protokoll

sowie: Busse, Nehmer, Skiba - „Herrn Henry Leides Umwälzung der Geschichte der DDR” – ‚Anti-Leide’

Gesellschaft zur rechtlichen und humanitären Unterstützung e.V.


 

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